Blog-Artikel – 25.10.2021

Was ist Neurochirurgie?

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Die Neurochirurgie (aus altgriechisch neũron „Nerv“) ist aus der Chirurgie hervorgegangen. Das Fachgebiet befasst sich neben der Diagnostik vor allem mit operativen Behandlungen von Erkrankungen, Fehlbildungen, Verletzungsfolgen und anderen Schädigungen im zentralen Nervensystem und seiner Hüllen, dem peripheren und vegetativen Nervensystem. Die Neurochirurgie umfasst zudem die entsprechenden Voruntersuchungen, konservative Verfahren der Behandlung und die Rehabilitation. Die beiden Fachgebiete der Neurochirurgie sind:

Neurochirurgische Wirbelsäulenchirurgie: Die häufigsten Diagnosen in diesem Fachbereich, welche eine Operation an der Wirbelsäule erfordern, sind Tumoren im Rückenmark, Quetschungen des Rückenmarks sowie der Bandscheibenvorfall.

Kopf- und Gehirn-Neurochirurgie: Sie umfasst alle chirurgisch behandelbaren Erkrankungen im Bereich von Gehirn und Schädel. Das Hirn besteht überwiegend aus Nervengewebe; verschiedene Bereiche (Großhirn, Kleinhirn, Zwischenhirn und Hirnstamm) erfüllen unterschiedliche Funktionen.

Was macht ein Neurochirurg? Verschiedenste Umstände erfordern Operationen im Bereich des Gehirns und Schädels: Hier sind Erkrankungen, Verletzungen oder Missbildungen häufig schwerwiegend, weil sie mit einer neurologischen Störung bei den Betroffenen einhergehen können. Insbesondere im Fall von Schädel-Hirn-Verletzungen ist eine umgehende Behandlung in der Klinik notwendig.

Durch Unfälle kann es neben Frakturen des Gehirn- und Gesichtsschädels auch zu Blutungen und Quetschungen kommen. Weitere Krankheitsbilder im Behandlungsbereich der Kopf- und Gehirn-Neurochirurgie sind Hirntumoren, Missbildungen an den Hirngefäßen, Hirnblutungen, Infektionskrankheiten des zentralen Nervensystems, Schädelfehlbildungen sowie der Wasserkopf (Hydrocephalus).

In der Alltagspraxis überwiegt die Behandlung von Störungen in der Funktion des Rückenmarks, der Wirbelsäule, des Gehirns sowie der in Armen und Beinen verlaufenden Nerven.

Was macht eine Neurochirurgin/ein Neurochirurg?

Grundlage für eine Tätigkeit als Fachärztin/Facharzt für Neurochirurgie ist das abgeschlossene Medizinstudium. Anschließend erfolgt eine Weiterbildung zur Erlangung der fachärztlichen Kompetenz. Von über 385.000 Ärztinnen und Ärzte in Deutschland (2017) waren 2.260 fachärztlich für die Neurochirurgie tätig, davon über zwei Drittel in einer Klinik.

Eine Fachärztin/ein Facharzt für Kopf- und Gehirn-Neurochirurgie ist mit den anatomischen Besonderheiten des Schädels, seiner Knochen und des Gehirns sowie mit den modernsten diagnostischen und therapeutischen Verfahren vertraut. Die Neurochirurgin/der Neurochirurg verfügt über handwerklich-operative wie auch funktionell-physiologische Kenntnisse. Fachärztinnen und Fachärzte für Neurochirurgie bedienen ein anspruchsvolles medizinisches Feld zwischen Chirurgie und Neurologie. Die wichtigsten Verfahren und Techniken im Fach Neurochirurgie sind:

Trepanation: Operationsverfahren, bei dem knöcherne oder auf andere Art umschlossene Räume mechanisch geöffnet werden. Die Kraniotomie (operative Öffnung des Schädels) ist eine Form der Trepanation. Die Schädelöffnung erfolgt entweder über eine Bohrung oder ein ausgesägtes Knochenstück. Entweder wird das entnommene Knochenstück wieder zum Verschluss der Operationswunde verwendet, oder die Operationswunde wird z. B. durch Metall- oder Kunststoffimplantate verschlossen.

Kraniektomie: Hier werden bei der Patientin/dem Patienten Teile des Schädeldachs entfernt. Die Operation schafft bei erhöhtem Hirndruck Raum für das zusätzliche Volumen. Der entfernte Knochendeckel kann später wieder eingesetzt werden.

Wachkraniotomie: Eine Behandlung in der Tumorchirurgie und Epilepsiechirurgie, bei welcher man den Patienten nach Öffnung der Schädeldecke für kurze Zeit aufweckt, um bestimmte Tests durchführen zu können.

Zingulotomie: Als Mittel letzter Wahl durchgeführte Operation im Gehirn des Menschen, bei der der Gyrus cinguli (das Cingulum) dauerhaft durchtrennt wird. Dieses neurochirurgische Verfahren kommt als Behandlung schwerster psychischer Erkrankungen (z. B. beim OCD-Syndrom) zum Einsatz.

Tiefe Hirnstimulation („Hirnschrittmacher”): Verfahren zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Parkinson, Tremor, Epilepsie, Dystonie und Zwangserkrankungen.

Thalamotomie: In der Neurochirurgie als Mittel letzter Wahl durchgeführte stereotaktische Hirnoperation, bei der durch Koagulation bestimmte Gebiete des Thalamus ausgeschaltet werden. Zur Anwendung kommt dieses Verfahren der Neurochirurgie bei schweren, anderweitig nicht behandelbaren Schmerzen in Körperregionen wie Armen, Hals oder Gesicht, beim Parkinson-Syndrom oder weiteren im Thalamus entstehenden Schmerzen.

Was wird in der Neurochirurgie behandelt?

In der Regel erfordert eine Operation am Gehirn die Öffnung des Schädels; in bestimmten Fällen kann dies auch durch die Nase im Bereich der Schädelbasis erfolgen. Da Eingriffe am Gehirn eine äußerst exakte Ausführung erfordern - um gesundes Hirngewebe, Nerven und Gefäße zu schonen - erfolgen heute Hirnoperationen mithilfe von Operationsmikroskopen, Endoskopen, computergesteuerter Navigation und Überwachung neurologischer Funktionen (Neuromonitoring).

Hirntumoren können in nahezu allen Bereichen des Gesichts- und Hirnschädels auftreten. Wann immer möglich und sinnvoll, werden sie operativ entfernt. Manche Tumoren führen auch zu einem erhöhten Hirndruck.

Missbildungen an den Hirngefäßen müssen gegebenenfalls chirurgisch versorgt werden, unter anderem wegen der Gefahr von Hirnblutungen. Weiter sind hier Gefäßerweiterungen wie Aneurysmen, Angiome und Kavernome zu nennen.

Der Wasserkopf (Hydrocephalus) entsteht durch eine zu große Menge an Hirnwasser, welche zu einer gefährlichen Druckerhöhung im Schädel führen kann.

Hirnblutungen (Hämatome) können spontan durch Blutdruckkrisen, Tumoren oder Schlaganfall entstehen.

Infektionskrankheiten des zentralen Nervensystems sind zum Beispiel Hirnhautentzündung und Abszesse.

Bei Schädelfehlbildungen kann die Verformung des (kindlichen) Schädels die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen.

Schwere psychische Störungen wie Schizophrenie, Zwangsstörung, aber auch schwere Verläufe neurologischer Erkrankungen wie Parkinson-Syndrom, Tourette-Syndrom, Epilepsie werden über operative Eingriffe am Gehirn behandelt.

Zu den Gesichtsfehlbildungen zählen Gesichtsspalten wie die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (LKG-Spalte), die Lippenspalte (Hasenscharte) und der gespaltene Gaumen (Wolfsrachen).

Was ist Neurochirurgie heute?

Nach der Abnabelung von ihrer chirurgischen Mutter hat die technologische Entwicklung der neurochirurgischen Verfahren und Instrumente einen eigenständigen Weg eingeschlagen. Mit der Verfügbarkeit moderner Verfahren der Bildgebung - wie Computertomografie und Kernspintomografie für die Diagnose - sowie der Einführung des Operationsmikroskops und Entwicklung mikrochirurgischer Techniken waren die Grundlagen der funktionserhaltenden Mikroneurochirurgie geschaffen.

Heute werden diese Funktionen häufig bereits präoperativ im funktionellen Magnetresonanztomogramm (MRT), der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und der Magnetenzephalografie (MEG) dargestellt.

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